Varel: Durchbruch bei der Planung der Fuẞgängerbrücke
Die Deutsche Bahn kann jetzt die Planungen für die Fußgängerbrücke im Bahnhof Varel vorantreiben. Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass die ursprünglich beabsichtigte Anhebung des Gesamtbauwerkes nicht weiterverfolgt wird. Auf Vorschlag des Landesamtes für Denkmalpflege konnte jetzt ein Kompromiss gefunden werden. Der Mittelteil des Bauwerkes wird abgebrochen und nördlich des Bauwerkes durch eine neue und moderne Brücke mit Aufzügen ersetzt. Die verbleibenden Treppenhäuser werden mit der neuen Brücke verbunden und können somit weiter genutzt werden.
Bereits zu Beginn der Planungen für die Elektrifizierung war klar, dass es keine leichte Aufgabe sein wird, im Bahnhof Varel die notwendigen Änderungen an der zu niedrigen Brücke für die Elektrifizierung und die Anforderungen an den Denkmalschutz einvernehmlich umzusetzen. Nach umfangreichen Untersuchungen mit Betrachtung mehrerer Varianten wurde die Anhebung des Gesamtbauwerkes als einzige Lösungsmöglichkeit angesehen. In diesem Zusammenhang sollten dann auch Aufzüge an der Nordseite der Brücke errichtet werden, weil bei derartigen umfangreichen Umbauten bei öffentlichen Verkehrsanlagen auch zwingend die Barrierefreiheit hergestellt werden muss.
„Wir haben die Planungen für den Erhalt des Baudenkmals wirklich intensiv und mit sehr viel Aufwand betrieben“, erläutert Projektleiter Ulrich Beyer, „und die Denkmalbehörden haben uns konstruktiv auf diesem Weg begleitet.“
Im Zuge der vertiefenden Planungen stellte sich jedoch heraus, dass diese Lösung aus Sicht der Bahn zu hohe technische Risiken beinhaltete, so kam nur noch ein Abbruch und Neubau in Betracht.
Der im Februar 2018 gestellte Antrag auf Zustimmung zum Abbruch des gesamten Gebäudes wurde von der Stadt Varel als untere Denkmalschutzbehörde jedoch abgelehnt.
Die Bahn war im Dialog mit den Denkmalbehörden weiterhin bestrebt, eine Lösung mit den wesentlichen Planungsvorgaben Denkmalschutz, Barrierefreiheit und Elektrifizierung zu erreichen.
„Wir sind froh, dass wir heute diesen Kompromiss erreicht haben. Es kann ein Teil der denkmalsgeschützten Bausubstanz erhalten bleiben, und die Barrierefreiheit und Elektrifizierung werden so sichergestellt“, so Ulrich Beyer. Jetzt geht es in die Detailplanungen, um die genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen zügig zu schaffen. Durch die Bauarbeiten soll der Zugverkehr möglichst wenig beeinträchtigt werden.
Ende 2021 könnte das Bauwerk fertiggestellt sein.