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Startschuss für Ausbau an der Strecke Varel–Sande: Erreichbarkeit des JadeWeserPorts während der Bauarbeiten über die Schiene dauerhaft gewährleistet

Im Rahmen eines symbolischen Akts haben Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG, Staatssekretär Enak Ferlemann und der niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Olaf Lies heute das offizielle Startsignal für die Bauarbeiten an der Strecke zwischen Varel und Sande gegeben.

„Die Strecke Oldenburg–Wilhelmshaven ist für den Erfolg des JadeWeserPorts und einen leistungs- und wettbewerbsfähigen Schienengüterverkehr Richtung Süden unverzichtbar. Als verlässlicher Partner des JadeWeserPorts stellen wir durch ein optimiertes Bauverfahren sicher, dass der Hafen während der Bauarbeiten täglich über die Schiene erreichbar ist“, erläutert Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG. „Und genauso wichtig ist: Wir haben den Anspruch, die Beeinträchtigungen für die Anwohner der Strecke während der mehrjährigen Bauarbeiten und auch nach der Inbetriebnahme so gering wie möglich zu halten. Durch den umfangreichen Ausbau der Strecke werden umfassende Lärm- und Erschütterungsschutzmaßnahmen realisiert“, so Pofalla weiter.

Im Rahmen des Ausbaus und der Elektrifizierung der Strecke Oldenburg–Wilhelmshaven werden die Arbeiten im Streckenabschnitt Varel–Sande voraussichtlich bis April 2020 andauern. Der Bund investiert mit Unterstützung der EU insgesamt 97 Millionen Euro allein für die Baumaßnahmen an der Strecke Varel–Sande.

„Wir binden den JadeWeserPort leistungsfähig auf der Schiene an. Wichtige Maßnahmen sind bereits fertig gestellt. Bisher haben wir bereits mehr als 300 Millionen Euro in die Strecke investiert. Mit dem Abschnitt Varel–Sande beginnt der letzte Teil für den Gesamtausbau zur Elektrifizierung. Weitere Baugenehmigungen werden noch in diesem Jahr erwartet. Damit kommen wir der elektrifizierten, umweltfreundlichen Güterverkehrsstrecke näher“, so Enak Ferlemann, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies: „Der Ausbau der Bahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven ist von zentraler Bedeutung. Er wird die Hinterlandanbindung des JadeWeserPorts noch einmal deutlich verbessern. Gemeinsam mit der Bahn ist es uns gelungen, den Ausbau ohne jede Einschränkung für unseren Hafen zu realisieren. Und auch die Lösungen am Wochenende für den Personenverkehr sind akzeptabel. Damit haben wir eine kluge Lösung gefunden. Die Zusammenarbeit zwischen Bahn, Land und Region hat sich bewährt. Ich freue mich natürlich sehr darüber, dass mit dem Ausbau auch weiter ein verbesserter Lärmschutz für die Bürger verbunden ist.“

Im Bereich von Ellenserdammersiel werden 870 Meter Lärmschutzwand errichtet. Erschütterungen werden durch besohlte Schwellen vermindert. Dort, wo die Strecke bebautes Gebiet berührt, verringert elastisches Material unter den Betonschwellen etwaige Vibrationen.

Aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse in diesem Bereich wird der Einsatz spektakulärer Bauverfahren notwendig. So wird beispielsweise mit der sogenannten Fahrwegtiefgründung gewissermaßen eine 180 Meter lange unterirdische Brücke gebaut und der Boden mittels „Fräs-Misch-Injektion“ auf über sechs Kilometern Länge bis zu neun Meter tief mit Zement verfestigt.

Bis zur endgültigen Fertigstellung der Gesamtstrecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven werden voraussichtlich mehr als 875 Millionen Euro verbaut sein. Die Europäische Union trägt dazu 35 Millionen Euro bei. Das Gesamtprojekt soll mit der Elektrifizierung in 2022 fertiggestellt werden.

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