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Land und Bahn einigen sich auf Ausbaukonzept

„Die Schienenanbindung des JadeWeserPorts wird zügig weiter ausgebaut. Der JadeWeserPort wird auch während der Ertüchtigung der Bahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven durchgehend erreichbar sein“. Das sind die Kernbotschaften einer Abstimmung zwischen Deutscher Bahn und Land, die heute Verkehrsminister Olaf Lies und DB-Chef Dr. Rüdiger Grube in Wilhelmshaven vorgestellt haben. Die Partner verständigten sich auf ein Ausbaukonzept an der Bahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven, das die Hafenanbindung und den Personenverkehr auch während der Bauphase im 4. Teilabschnitt zwischen Varel und Sande durchgehend sicherstellt. Dort muss zwischen Varel und Sande zunächst der Untergrund aufwändig saniert werden.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Lies: „Ich bin sehr erfreut darüber, dass es uns gelungen ist, die Erreichbarkeit des JadeWeserPorts auch während der gesamten Ausbauphase der Bahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven absolut gewährleisten zu können. Mit der zunehmenden Etablierung des JadeWeserPorts am Markt wird der Güterverkehr auch auf der Bahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven weiter zunehmen. Der zügige Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke haben für uns höchste Priorität. Zeitliche Verzögerungen oder sogar Unterbrechungen der Logistikkette aufgrund von Baumaßnahmen wären inakzeptabel gewesen. Der JadeWeserPort nimmt als einziger Tiefwasserhafen in Deutschland eine Schlüsselrolle für den Logistikstandort Deutschland ein. Von einer guten Verkehrsanbindung profitiert ganz Deutschland. Dies hat auch jüngst die Europäische Kommission wieder unterstrichen. Im Rahmen des Programms „Connecting Europe“ hat die EU-Kommission beschlossen, den Ausbau der Bahnstrecke Oldenburg – Wilhelmshaven mit 35 Millionen Euro zu fördern. Mein Dank gilt der Deutschen Bahn, der NordWestBahn und den Vertretern der Region gleichermaßen, die mit Nachdruck nach alternativen Planungsvarianten gesucht haben.“

Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, sagte: „Für uns als Deutsche Bahn war es wichtig, die Erreichbarkeit des JadeWeserPorts auch während der sehr anspruchsvollen Bauarbeiten auf der Schiene sicherzustellen. Das war für unsere Planer eine enorme Herausforderung, da wir die gesamte Strecke zwischen Varel und Sande zehn Meter tief durchfräsen müssen. Dass es uns jetzt gleichwohl gelungen ist, die Erreichbarkeit des Hafens durchgehend möglich zu machen, macht uns froh.“

Der 4. Bauabschnitt zwischen Varel und Sande hatte die Planer vor große Herausforderungen gestellt. Aufgrund der Bodenverhältnisse muss in diesem Abschnitt der Baugrund tiefgründig ertüchtigt werden. Dies wiederum wirkt sich auf die Statik und die Nutzbarkeit des Nachbargleises aus. Erhebliche betriebliche und verkehrliche Einschränkungen des Güter- und Personenverkehrs schienen unumgänglich.

Im Rahmen einer großen Beteiligungsrunde - unter der Leitung des Verkehrsministeriums - wurde das jetzt vorgestellte Alternativkonzept abgestimmt. Das Konzept wird von allen Beteiligten als tragfähig erachtet, da es einen stabilen und verlässlichen Fahrplan gewährleistet. Es garantiert die Erreichbarkeit des JadeWeserPorts in festen Zeitkorridoren.

Für den Schienen-Personenverkehr wird während der geplanten 31-monatigen Bauzeit die Strecke von Freitagabend nach Betriebsschluss bis Montagmorgen zum Betriebsbeginn gesperrt sein. „Wir sind uns natürlich unserer Verantwortung für die Pendler, den Tourismus und die Region bewusst“, so Dr. Rolf Erfurt, Vorsitzender der Geschäftsführung der NordWestBahn, deren Züge auf der Strecke verkehren. „Wir arbeiten daher bereits an hochwertigen Konzepten für die notwendigen Ersatzverkehre an den Wochenenden, die insbesondere auch die Anforderungen des Tourismus mit berücksichtigen.“

Unter der Woche wird es keine Einschränkungen des Schienenverkehrs geben. Ein weiterer Vorteil des Alternativkonzeptes: Änderungen der Planfeststellungsunterlagen sind nicht erforderlich. Die Baumaßnahmen auf dem Streckenabschnitt zwischen Varel und Sande sollen 2017 beginnen und voraussichtlich 2019 beendet sein. Insgesamt werden rund 844 Millionen Euro investiert, um die 56 Kilometer lange Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven auszubauen und durchgehend zu elektrifizieren. Ziel ist es, Deutschlands einzigen Tiefwasserhafen optimal an das Schienennetz anzubinden.

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