Startschuss für das Galeriebauwerk Sengwarden
Im Planfeststellungsabschnitt (PFA) 6 Weißer Floh–Ölweiche baut die Deutsche Bahn das Galeriebauwerk Sengwarden. Das Bauwerk im Bereich des Wilhelmshavener Stadtteils Sengwarden ist notwendig, um die nahegelegene Marinefunkempfangsstelle vor Störungen durch den elektrischen Zugverkehr zu schützen.
Im November 2021 wurde mit den Hauptbauarbeiten begonnen. Zunächst bringt das beauftragte Bauunternehmen Bohrpfähle zur Gründung des Galeriebauwerks ein. Auf den Pfählen wird später der Fundamentkopf aufgebracht. Auf diesen kann anschließend die Stahlkonstruktion des Bauwerks verankert werden.
Die Pfähle haben einen Durchmesser von 1,2 Metern. Ein Bohrgerät bringt diese bis zu 15 Meter tief in den Boden ein. Die Tiefe richtet sich nach den Bodenverhältnissen im Untergrund. Insgesamt sind rund 1.000 Pfähle notwendig, um das Galeriebauwerk herzustellen.
Wie entsteht ein Bohrpfahl?
Das Bauunternehmen dreht sogenannte Bohrrohre abschnittsweise in den Boden ein. Das jeweilige Bohrrohr – wirkt wie eine Schalung – wird anschließend ausgebohrt. Das heißt, der Boden im Rohr wird ausgehoben. Danach bringt das Unternehmen einen Bewehrungskorb ein. Abschnittsweise zieht es die Bohrrohre dann wieder heraus und bringt gleichzeitig Beton in die Bewehrung ein. Nachdem der Betonpfahl ausgehärtet ist, wird der obere Bereich (etwa 0,8 bis 0,9 Meter) abgestemmt. Dadurch wird ein Teil der Bewehrung freigelegt. Der darauf entstehende Fundamentkopf hat damit eine feste Verankerung zum Bohrpfahl-Gründungskörper.
Die Bohrpfahlarbeiten dauern voraussichtlich bis zum Ende des ersten Quartals 2022. Parallel stellt das Bauunternehmen die Baustraßen fertig. Anschließend beginnen die Stahlbauarbeiten mit der Montage der Stützen, Riegel und Pfetten für die Dachkonstruktion sowie der Einbau der Lärmschutzelemente und der Dachabdeckung.
Überholgleis Ölweiche
Neben dem Galeriebauwerk Sengwarden wird das rund 1.000 Meter lange Überholgleis „Ölweiche“ gebaut. Da der Baugrund in diesem Bereich sehr weich ist, muss er zuvor verbessert werden. Dazu nutzt das Bauunternehmen das Kasten-Bodenaustausch-Verfahren. Bei dem Verfahren werden oben und unten offene Stahlkästen durch Vibration in den Untergrund gerüttelt. Im Bereich des Kastens wird anschließend der instabile Boden ausgehoben und durch ein gut verdichtbares Kies-Sand-Gemisch ersetzt. Während das Mäklergerät den Kasten unter Vibration wieder herauszieht, verdichtet sich gleichzeitig der Boden.
Die Deutsche Bahn hat eine neue Broschüre zum PFA 6 und dem Galeriebauwerk Sengwarden veröffentlicht. Sie finden die Broschüre hier auf der Webseite.
Fotos: Deutsche Bahn AG/Jürgen Strate.