Meilenstein erreicht: Die Fortschritte an der Eisenbahnüberführung Alexanderstraße
Die Bauarbeiten an der Eisenbahnüberführung (EÜ) Alexanderstraße sind in vollem Gange. In den letzten Wochen haben wir erhebliche Fortschritte erzielt: von der Fertigstellung weiterer Stützwände bis zur beeindruckenden Betonage am 9. September 2023 – es gibt viel zu berichten!
Fertigstellung der weiteren Stützwände
Mittlerweile ist ein Großteil der Stützwände fertiggestellt und der Zwischenraum, auf dem später die Gleise liegen werden, mit Tragschichten aufgefüllt und verdichtet. Seit Mitte September montiert die Bahn die ersten Pfosten für die späteren Lärmschutzwände auf den Stützwänden.
Überbau: Schalung und Bewehrung abgeschlossen
Die Brücke – das Herzstück der EÜ Alexanderstraße, die aus zwei Überbauten besteht – hat wichtige Fortschritte gemacht. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Schalung im August folgte der Einbau des Bewehrungsstahls im September. Rund 200 Tonnen Bewehrungsstahl sind nötig, um die Kräfte, die später auf die Brücke wirken, aufnehmen zu können. Zusätzlich zum „normalen“ Bewehrungsstahl hat die Bahn innerhalb der Brücke auch den sogenannten Spannstahl verbaut. Dafür wurden zunächst 26 Leerrohre längs im Brückenkörper installiert, in die anschließend mit Druckluft jeweils 22 Spannlitzen eingeschossen wurden. Nachdem der Beton eine gewisse Druckfestigkeit erreicht hat, werden die Spannstahllitze in mehreren Stufen vorgespannt. Durch den Einsatz von vorgespannter Bewehrung wird die gute Druckfestigkeit des Betons zusätzlich ausgenutzt.
Spektakuläre Betonageaktion
Ein Höhepunkt der jüngsten Fortschritte war zweifellos die spektakuläre Betonageaktion, die am 9.September 2023 stattfand. In 18 Stunden wurden beeindruckende 1.000 Kubikmeter Beton verarbeitet. Diese Mammutaufgabe erforderte den Einsatz zahlreicher Betonpumpen, die in Koordination mit drei Betonwerken arbeiteten. Mehr als 100 Fahrten von Fahrmischern waren notwendig, um den Beton zur Baustelle zu bringen. Obwohl für eine Betonage nicht die optimalen Wetterverhältnisse vorherrschten, konnte die Betonage der Brücke um 21.45 Uhr erfolgreich abgeschlossen werden.
Was kommt als Nächstes?
Nach der Betonage muss der Beton vollständig abbinden bzw. aushärten. Sukzessive wird währenddessen die Vorspannung aufgebracht. Dabei werden die rund 570 Spannseile angezogen, sodass eine Vorspannung in der Brücke entsteht. Dieser Prozess wird in unterschiedlichen Zeitabständen zur Betonage wiederholt, wobei die Spannung immer wieder bis zum Erreichen des endgültigen Sollwertes erhöht wird. Anschließen werden die Hüllrohre mit einer speziellen Suspension verpresst, wodurch ein kraftschlüssiger Verbund zwischen Spannstahl und Beton hergestellt wird.
Danach kann die Brücke ausgeschalt und das Traggerüst zurückgebaut werden, um im Anschluss die Brücke Zentimeter für Zentimeter auf die Pfeiler abzusenken. Dieser Prozess erfordert mehrere Tage.
Fotos: Deutsche Bahn AG