Elektrisierende Neuigkeiten aus Oldenburg: Der erste Fahrdraht ist gespannt

Im Bereich Karuschenweg hängt der Fahrdraht bereits.

So schnell kann es gehen: Zwischen den Ortsteilen Ofenerdiek (Oldenburg) und Neusüdende (Rastede/Ammerland) wurde bereits die erste Oberleitung gespannt. Rund einen Kilometer zieht sich der Fahrdraht bisher über die Bahntrasse. Das Ereignis verdeutlicht, mit welchem Tempo das Projekt einem seiner fünf Ziele entgegensteuert: der Elektrifizierung der gesamten Strecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven. Ende nächsten Jahres sind die Arbeiten abgeschlossen. Dann hat die Bahn über eine Länge von insgesamt 65 Kilometern Fahrdraht installiert.

Die Elektrifizierung der zweigleisigen Bahnstrecke bildet einen wesentlichen Bestandteil der Ausbauarbeiten in Oldenburg und Rastede. Das bedeutet, der Streckenabschnitt erhält auf einer Länge von rund zehn Kilometern eine Oberleitungsanlage. Diese setzt sich aus vielen verschiedenen Bauteilen zusammen: An den Oberleitungsmasten sind Ausleger montiert. An denen wird das Kettenwerk befestigt, bestehend aus Tragseil, Hängern und Fahrdraht. Das Tragseil, wie der Name verrät, trägt den Fahrdraht und hält diesen in horizontaler Linie über dem Gleis. Die Ausleger regulieren die vertikale Auslenkung des Fahrdrahtes. Diese sorgt für einen gleichmäßigen Verschleiß an den Stromabnehmern der Züge. Mit einer Spannung von 15.000 Volt (15 kV) versorgt die Oberleitung die Züge mit Strom. Zum Vergleich: Eine haushaltsübliche Steckdose hat eine Spannung von 230 Volt. Isolatoren verhindern, dass der Strom auf die Masten übertragen und diese somit nicht unter Spannung gesetzt werden.

Grafik: Oberleitungsanlage

Entlang der Strecke wird es leiser

Rund 16 Kilometer Lärmschutzwände sorgen für eine deutliche Lärmreduzierung entlang der Bahntrasse. In der Regel bestehen diese aus hochabsorbierenden Aluminiumelementen, die mit Hilfe von Rankgittern auch begrünt werden können. Das ist jedoch nicht überall möglich. Wo ausreichend Platz vorhanden ist, installiert die Bahn alternativ auch Gabionenwände. Hierbei handelt es sich um mit Steinen befüllte Drahtkörbe. Die Auswahl und Kombination der Materialien und Farben erfolgte in Abstimmung mit der Stadt Oldenburg beziehungsweise der Gemeinde Rastede.

Blick vom Bahnübergang Karuschenweg in Richtung Rastede. Hier sind Schallschutzwände aus Aluminium und Gabionenkörbe installiert.

Im Bereich des Bahnübergangs (BÜ) Karuschenweg bis zum BÜ Neusüdender Straße linksseitig, in Richtung Norden sowie ab dem Schrankenwärterhaus beim BÜ Am Stadtrand bis zum BÜ Neusüdender Straße rechtsseitig stehen bereits knapp sechs Kilometer Lärmschutzwände aus Aluminiumelementen und Gabionen.

Machen Sie den Vorher-/Nachher-Vergleich, so werden die Bahnübergänge in Zukunft aussehen:

EÜ Melkbrink

Blickrichtung Osten

BÜ Am Stadtrand

Blickrichtung Norden

 

Blickrichtung Süden

BÜ Neusüdender Straße

Blickrichtung Norden

 

Blickrichtung Süden

Fotos: Deutsche Bahn AG/Stefan Bley (Titel, 3-7), Deutsche Bahn AG/Patrick Groen (1-2).

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