Die Bauzüge sind los
Sie sind gelb und können schon mal bis zu 1.200 Meter lang sein: Bauzüge. Seit einigen Wochen sind verschiedene dieser Maschinen im Stadtgebiet von Oldenburg im Einsatz, um die vorhandene zweigleisige Strecke zu ertüchtigen.
Heute stellen wir Ihnen die Planumsverbesserungsmaschine oder RPM-RS-900 vor.
Die RPM-RS-900 übt zwei Tätigkeiten aus: Sie baut eine Tragschicht zwischen Boden und Schotterbett, auch Planumsschutzschicht oder kurz PSS genannt, und reinigt das Schotterbett. Die PSS ist wichtig, da sie das Oberflächenwasser ableitet und somit verhindert, dass sich Schotter und Boden vermischen.
Die RPM selbst ist insgesamt fast 800 Meter lang, davon sind 200 Meter reiner Maschinenkomplex. Die restlichen Wagen dienen der Zu- und Abfuhr von Material. Im Optimalfall bewältigt der Zug rund 40 Meter an Arbeitsleistung pro Stunde. Dafür wird das Gleis angehoben, währenddessen der Untergrund bearbeitet und gleichzeitig der Schotter recycelt. Dies geschieht ohne eine Sperrung des Nachbargleises – somit kann der Zugverkehr durchgehend rollen.
Und so arbeitet die RPM: Zunächst wird der Schotter unterhalb der Schwelle aufgenommen und dann über Förderbänder zur Recyclingeinheit transportiert. Dort wird wiederverwendbarer Schotter ausgesiebt und ausgedienter Schotter in Silowagen zum Abtransport ausgelagert.
Anschließend wird das neue PSS Material unter dem angehobenen Gleis gleichmäßig verteilt, eingeebnet und über nachlaufende Rüttelplatten verdichtet. Auf der fertig verdichteten Planumsschutzschicht wird das Gleis wieder abgelegt und eingeschottert – dabei wird neuer und auch recycelter Schotter verwendet. Die Stopfmaschinen verdichten und stabilisieren dann den Schotter. Im Ergebnis wird mit diesen beiden Kreisläufen eine neue Tragschicht samt Schotter verbaut.
Fotos: Deutsche Bahn AG/Stefan Bley.